DER NEUE KINOFILM - LASSIE – EINE ABENTEUERLICHE REISE

KINOSTART 20.02.2020

Lassie trainieren zu dürfen, ist wie ein Ritterschlag für einen Filmtiertrainer!

Seit 40 Jahren trainiere ich Filmhunde für Film und Fernsehen. Warum ich überhaupt

Filmtiertrainerin geworden bin, liegt nicht zuletzt daran, dass ich seit jeher großer Lassie-Fan war und es immer noch bin. 

Als der Produzent Henning Ferber mich 2017 kontaktierte und mich fragte, ob ich Lassie für eine deutsche Verfilmung trainieren möchte, war ich natürlich Feuer und Flamme. 

Wir waren aber nicht die Einzigen, die angefragt wurden, somit mussten mein Trainerteam und ich uns beweisen. 

Mein Team und ich taten alles um den Produzenten davon zu überzeugen, dass wir die Richtigen für diese wundervolle Aufgabe sind. Wir waren sogar so verrückt, dass wir uns Bilder „alter“ Lassies ausdruckten und überall aufhängten-jeder hatte Lassie auf seinem Handy-oder Computer-Display, um unseren Traum zu visualisieren.

Als Henning Ferber uns dann auf unserer Filmtierranch in Wang bei Freising besuchte, konnten wir ihn mit unserem Know-How für uns begeistern und er nahm uns mit auf eine abenteuerliche Reise mit Lassie.

Nun hieß es erstmal den richtigen Collie zu finden, der den berühmtesten Filmhund der Welt spielen/mimen konnte. Das war eine große Herausforderung, da in Deutschland eher der britische Collie vertreten ist, welcher jedoch aufgrund seiner Optik nicht in Frage kam. Wir suchten nach einem Collie mit amerikanischem Standard. Diese Collies sind hochbeiniger, haben eine elegante Erscheinung und-was am wichtigsten war-eine weiße Blässe! Ja, so sollte der Collie aussehen, der in die Rolle der Lassie schlüpfen sollte. 

Außerdem suchten wir nicht nur einen Collie, sondern mindestens drei, denn erst im Training würde sich herausstellen, ob einer der Hunde als Filmhund geeignet ist. Natürlich braucht man für eine tierische Hauptrolle in einem Kinofilm auch ein, zwei Doubles. Auch George Clooney hat seine Stuntmänner!

Nach langem Suchen wurden wir dann auch wirklich fündig. Unseren Haupthund fanden wir bei einer Züchterin in Norddeutschland. Er war zu dem Zeitpunkt fünf Monate alt und hieß Bandit. Dann fanden wir Collie Nummer zwei, Bailey, in der Mitte von Deutschland und Nummer drei, Buddy, kam aus Chicago in den USA.

Nach einer guten Eingewöhnung und Kennenlernphase begannen wir dann mit dem Training. Bandit war ja noch sehr jung, also lernte er erst einmal, was ein Hund überhaupt alles kennen sollte. Er wurde umweltsicher und sozialfreundlich erzogen, eine gute Bindung zwischen Trainerteam und allen drei Hunden wurde gebildet. 

Ein halbes Jahr später begannen wir dann mit dem eigentlichen Filmhundetraining, welches ein gutes Jahr in Anspruch nahm. Bevor es allerdings mit den Dreharbeiten losgehen konnte, lernten auch die Schauspieler-allen voran Nico Marischka- die Hunde kennen und es gab viele Trainingstermine, damit die Collies und Nico gut miteinander harmonierten und eine innige Beziehung zueinander aufbauen konnten.  

Dann war es soweit und wir fuhren zu den ersten Drehorten, um auch dort noch zwei Wochen zu trainieren, bevor die Dreharbeiten endlich begannen. Wir drehten in  Brandenburg, Berlin, an der Ostsee, Nordsee, bei Bielefeld , Bad Urach und schließlich an verschiedenen Orten in Tschechien. 

Wir (Trainerin Farina Klause, die Trainerassistentin Leonie Hillingshäuser und meine Wenigkeit) waren immer mit den drei Collies und einem kleinen Mischling unterwegs. Ich möchte diese wunderbare Drehzeit, die Reisetage und die wunderschönen Drehorte nicht missen. Es war eine sehr schöne Zeit und ein absolutes Erlebnis... 

...aber auch eine sehr aufregende und spannende Zeit, da die Collies vorher noch nie vor der Kamera gestanden hatten. Aber wir hatten Glück und Bandit, unser Haupthund, und sein Double Bailey fanden es toll am Set zu stehen und zu zeigen, was sie draufhaben. Am meisten gefiel ihnen, denke ich, dass immer 30/40 Leute herumstanden und zuschauten, was sie da so machten, und sich anschließend alle darüber freuten. Wann erlebt ein Hund das schon einmal, dass alle nach seiner Pfeife tanzen! Buddy war immer dabei und lernte viel, zum Einsatz kam er nur zweimal. Ansonsten hatte er eine geruhsame Zeit, die er aber sehr genoss. Er war der Liebling der Kinder, da er sehr verschmust und gechillt ist, auch der Produzent verliebte sich in Buddy und so kam es, dass Buddy nach den Dreharbeiten bei ihm und seiner Familie einzog. 

Mit Hanno von Olderdissen hatten wir einen verständnisvollen Regisseur an der Seite, der immer sofort auf die Belange der Hunde einging, Einstellungen vereinfachte, wenn wir ihn darum baten und viel Geduld mitbrachte. 

Zwei Monate Drehzeit gingen wie im Flug vorbei und nun warten wir mit Spannung auf den fertigen Film und hoffen, dass dieser beim Publikum gut ankommt und auch die „deutsche Lassie“ den Weg in die Herzen der Zuschauer findet. 

Unsere beiden Filmcollies Bandit und Bailey und dessen kleiner Freund Mokka, der im Film den Zirkushund Toots spielt, leben bei uns auf der Filmtierranch und haben schon jetzt viele Fans, die sie bei einem VIP Besuch auf der Filmtierranch treffen und ihnen persönlich die Pfoten schütteln können.